Schnell ist der Begriff TA gefallen, fast jeder hat davon gehört. GA ist nicht ganz so bekannt, aber er gehört in dieselbe Kategorie.
Erkrankungen der ellenbogennahen Knochennasen des Oberarm (OA) heißen medizinisch genau Epicondylopathien (EP). Man kann sie in Höhe des Ellenhakens rechts oder links tasten.
Wir unterscheiden die daumenseitigen (Außenseite oder lateral) und die kleinfingerseitigen (Innenseite oder medial) EP. Bei gestrecktem EB und nach oben gedrehter Hand (man schaut auf die Handfläche) nennen wir Schmerzen auf der Daumenseite TA, Schmerzen auf der Kleinfingerseite GA.
Ursache bei einem echten (oder primären) TA oder GA ist immer eine mechanische Überlastung. Ursachen für sekundäre TA oder GA erläutere ich später.
Bei TA werden die Muskeln überlastet, die den Handrücken noch oben heben. Dadurch entzündet sich der Muskel oder die Sehne (und ganz selten die Knochennase), die den Muskel am daumenseitigen OA befestigt. Das kann nun passieren, wenn man Tennis spielt und immer wieder mit der Rückhand den Ball trifft. Die Hand muss gegen den Ball stabilisiert werden (Handheber), was zur Überlastung führt. Voila, der Tennisarm.
Aber auch alle anderen Überlastungen der Handheber können diese Erkrankung auslösen: Malerarbeiten, viel mit einer Schere schneiden aber auch PC Tätigkeit, besonders das Arbeiten mit der Maus.
Den Begriff TA gibt es nur im Deutschen. Im amerikanischen Sprachraum kennt man den Begriff „Mousearm“, wir können diese Erkrankung also auch Malerarm, Friseurinnnearm usw. nennen.
Beim GA ist es umgekehrt, die Muskeln, die die Handfläche senken sind überlastet.
Was ist zu tun? Zuerst sollte der auslösende Mechanismus erkannt und dann natürlich vermieden werden. Der Arzt muss die Diagnose sichern: Zwar ist die Diagnose durch eine Untersuchung relativ leicht zu stellen, aber es gibt auch Ausnahmen und Besonderheiten, sodass eine Röntgen- und eine Ultraschalluntersuchung zum Standard gehören. Ist man sich nicht ganz sicher, kann eine EMG (Elektromyelographie) und ein MRT durchgeführt werden.
Die Therapie (neben, der Elimination des auslösenden Mechanismus!) zielt darauf, die Entzündung zu beseitigen und die, oft bereits chronisch veränderten Strukturen wieder belastbar zu machen. Denn meist erscheint der Patient nach zu langen, vergeblichen Versuchen der Eigentherapie.
Erlaubt ist die einmalige (!) Injektion mit Kortison am Ort der Entzündung. Parallel sollte Physiotherapie verordnet werden mit dem Ziel, die Handheber zu massieren und zu dehnen. Zusätzliche Elektrotherapie arbeitet synergistisch. Auch die Verordnung einer Epicondylitisspange kann hilfreich sein. Sie nimmt den Zug an der Knochennase etwas vorher auf, was den Reiz deutlich reduziert. Besonders hartnäckige Fälle können erfolgreich mit einer Röntgenreizbestrahlung behandelt werden (Radiatio). Hier ist der Heilungsprozess allerdings etwas schleppend und Patienten sind oft verunsichert, weil sie realisieren, dass mir dieser Bestrahlung (in einer völlig andern Dosis) auch Krebspatienten behandelt werden. Heilmethoden aus der Komplementärmedizin (d.h. nicht Schulmedizin) ist Akupunktur und Stoßwellentherapie. Ein TA muss nur noch äußerst selten operiert werden..

Tennisarm (TA) und Golfarm (GA), was sind Epikondylopathien?
5. Februar 2018