Der Struwwelpeter ist ein Buch des Arztes Heinrich Hoffmann aus dem Jahr 1845, mit Geschichten über verschiedene Kinder, die sich nicht an die damals üblichen Benimmregeln halten wollten und meist dafür bestraft wurden.
Der Struwwelpeter selbst lies sich weder die Haare kämmen noch die Nägel schneiden.
Die Universität Bonn hat den Begriff Struwwelpeter Syndrom für Menschen mit „unkämmbaren“ Haaren ausgeliehen. Die Kinder haben völlig zerzauste Haare, die sich einfach nicht kämmen lassen. Diese Erkrankung ist selten und wurde erst 1973 zum ersten Mal in der Fachliteratur beschrieben. Mittlerweile sind mehr als 100 Fälle weltweit dokumentiert. Die Uni Bonn in Zusammenarbeit mit der Uni Toulouse konnte nachweisen, dass es sich um einen Gendefekt handelt. Drei Gene, zwei sind für die Bauanleitung der Enzyme verantwortlich, eines für die Bauanleitung der Proteine des Haarschafts, sind mutiert.
Die Seltenheit der Erkrankung lässt aber vermuten, dass die meisten Struwwelpeter, denen wir heutzutage begegnen, eher der Buchfigur zuzuordnen sind.

Struwwelpeter Gen
24. April 2017