so lautet der Titel eines Beitrags von C.Schneider im ärztlichen Journal Orthopädie/Rheumatologie 1/16 auf den ich mich zum Teil beziehe.
Nur 5 % der verletzten Sportler suchen einen Arzt auf. Schwerpunkt sind akute Verletzungen, deren Mechanismen oft genau geschildert werden können. Schwieriger ist es bei chronischen Schäden (Überlastung). Hier ist das genaue Zuhören und Befragen zu sportlichen Abläufen der letzten Monate von großer Bedeutung. Insbesondere (lange) zurückliegende Verletzungen könne richtungsweisend sein. Neben der ärztlichen Untersuchung kommen bildgebende Verfahren zum Einsatz. Ultraschall zeigt Blutungen und Muskelverletzungen, Röntgen ist die Domäne für knöcherne Verletzungen. Das sehr teure MRT sollte nicht routinemäßig zum Einsatz kommen, sondern nur bei speziellen Fragen, die sich sonst nicht klären lassen. Es hat seine Berechtigung nur, wenn die Erkenntnisse Einfluß auf die Behandlung haben. Darüber entscheidet der Arzt.
Nach der Verletzung ist die Rückkehr zum Sport mit dem behandelnden Arzt zu planen. Tendenziell will der Sportler die Behandlung zu früh beenden.
Das größte Risiko für eine Sportverletzung bleibt aber eine kürzlich stattgehabte Verletzung. Traumatisiertes Muskel- und Sehnengewebe hat lange nicht die Elastizität und Belastbarkeit wie ursprünglich. Leider gibt es aus meiner Sicht während der Rehabilitationsphase im Amateurbereich nahezu keine Zusammenarbeit von Trainern und Ärzten.
Die Kosten der Diagnostik (MRT) und Behandlung von Sportverletzung belasten die Budgets enorm.
Man sollte darüber nachzudenken, ob „Sportversicherungen“ im Vereinssport sinnvoll sind.

Sportverletzung: Richtig einordnen, effektiv behandeln
7. März 2016