Der Begriff FS wurde erstmalig 1934 von Codman erwähnt.
Er schreib damals: „Schwierig zu definieren, schwierig zu behandeln und schwierig aus der Sicht der Pathologie zu erklären“
Frauen sind doppelt so oft betroffen wie Männer. Die Mehrzahl der Fälle tritt zwischen dem 40sten und 60sten Lebensjahr auf. Bei 20% der Patienten erkranken beide Schultern. Es ist die häufigste Schultererkrankung.
Das Gute zuerst: Die Prognose ist gut! Die Erkankung heilt nach aus.
Das Schlechte: Die Behandlungsdauer ist mit 2-3 Jahren langwierig.
Heute wissen wir, was genau die FS ist: Eine fibrös verdickte und kontrahierte Kapsel , die entzündlich verändert ist. Sie verursacht einen zunehmenden Verlust an aktiver und passiver Beweglichkeit. Das bedeutet monate- bis jahrelange Schultergelenksschmerzen.
Wir unterscheiden 3 Phasen:
Die schmerzhafte Entzündungsphase (freezing = einfrieren), Dauer 2-10 Monate
Dann folgt die ebenfalls schmerzhafte Einsteifungsphase (frozen = gefroren), Dauer 3-12 Monate.
Zuletzt die schmerzarme Lösungsphase (thawing = auftauen), Dauer 5-24 Monate.
Außerdem wird in verschieden Typen unterteilt, je nachdem wie stark die Außenrotation eingeschränkt ist.
Bei der Therapie steht die Aufklärung über Krankheitsbild und vor allem den langen Verlauf an erster Stelle.
Sofort sollten entzündungshemmende Medikamente eingesetzt werden, sei es als Tabletten, sei es als Injektionen in das Gelenk.
Droht eine FS neige ich dazu, sehr früh Kortison intraartikulär zu injizieren , um einen möglichst kurzen Krankheitsverlauf zu erreichen. Dazu gehört die Verordnung von reichlich Krankengymnastik und die Motivation des Patienten, so oft wie irgend möglich selbst zu mobilisieren. Schwimmen (nicht baden!) ist ideal.
Kommt es nicht zur Besserung, besteht die Möglichkeit einer Operation, bei der die verklebten Strukturen gelöst werden.
J.Speer, OTC Regensburg, aus Orthopädie&Rheuma, Orthopädische Nachrichten, 12/2017