Informelles

Profifußball / Depression

18. Januar 2016

Die Bundesliga startet in einigen Tagen. Eine Gelegenheit, um auf eine Studie (orthopädische Nachrichten 11/15) aufmerksam zu machen, laut der bei Fußballprofis (FP) ein Zusammenhang zwischen schwerer Verletzung und Operation und Entwicklung von psychischen Erkrankungen wie Depression, Angstzuständen und Schlafstörung nachgewiesen wurde. V. Gouttebarge/Hoofddorp untersuchte 607 aktive FP des internationalen Verbands der Profifußballer (FIFPro) aus 11 Ländern. Im Gegensatz zum Durchschnitt der Bevölkerung (13-17%) litten 38% der FP nach schweren Verletzungen unter Depressionen. Der Prozentsatz steigt, wenn sich der Spieler im Laufe der Zeit mehrfach verletzt. Psychologen fordern deshalb von den behandelnden Chirurgen und Mannschaftsärzten, verletze Spieler so schnell wie möglich in den Leistungssport zurückzuführen.
Ich muss an dieser Stelle aber kritisch anführen, dass durch die schnelle Reintegration in den Profisport häufig zu Neuverletzungen führt.

Ich verweise auf einen meiner früheren Beiträge: Return to Play

https://www.drblass.de/informelles/return-to-play/

Für behandelnde Ärzte ist es eine Gradwanderung zwischen Rückführung mit der Gefahr der Neuverletzung und Auskurieren mit der Gefahr der depressiven Veränderung.