….macht das Sinn? Eine Konditorei, die sich auf das Herstellen von Apfelkuchen spezialisiert? Oder eine Salamimetzgerei?
So ähnlich entwickelt sich zur Zeit die „Osteopathie“.
Den Begriffen „Osteopathie“ oder “ osteopathische Behandlung“ fehlt laut „Orthopädie und Unfallchirurgie“ Juni 2014 eine klare, weltweit akzeptierte Definition. Sie werden von Land zu Land unterschiedlich gebraucht und spiegeln damit auch teilweise die Differenzen.
Die Weltgesundheitsbehörde hat in Ländern, in denen eine manualtherapeutische Versorgung fehlt, die Osteopathie als komplementäre, alternative Medizin eingestuft.
Tatsache ist, dass in Deutschland durch Ärzte und Physiotherapeuten eine ausreichende manualtherapeutische Versorgung gewährleistet ist. Es ist aber nicht zu leugnen, dass osteopathische Behandlung en vogue ist.
Deshalb hat die Bundesärztekammer „osteopathische Verfahren“ wissenschaftlich bewerten lassen. Dabei wurde die Frage aufgeworfen, ob sich „Osteopathie“ normieren lässt, womöglich als eigenständige Gesundheitsversorgung (was bedeutet, dass der Patient kein Rezept benötigt, sondern sofort zu einem osteopatischen Behandler gehen kann).
Im Rahmen dieses Verfahrens trat zu Tage, dass ein Trend besteht, Osteopathen als eigene Berufsgruppe zu interpretieren, ja sogar einen osteopathischen Laienberuf außerhalb der gesetzlichen Strukturen zu schaffen.
Besonders stark wird dieser Trend, einen eigenen Beruf zu schaffen, von nichtärztlichen Organisationen vorangetrieben.
Zum Verständnis: das ist so, als wenn ein Flugzeug von einem interessierten, selbst belesenen „Spezialisten“ für Airbus 340 geflogen wird, der aber nie als Flugkapitän ausgebildet wurde.
Brücken werden von Architekten und Statikern gebaut, Recht wird von Richtern gesprochen.
Osteopathie muss deshalb in den Händen von Ärzten und Physiotherapeuten bleiben, als TEIL ihrer Tätigkeit, nicht als eigenständiger Beruf.