Informelles

Morbus Sudeck

15. Dezember 2013

ist ein Begriff, der kaum noch benutzt wird, aber erfahrenen Ärzten die Sorgenfalten auf die Stirn treibt. Heute heißt es komplexes regionales Schmerzsyndrom (complex regional pain Syndrome) CRPS.
Er beschreibt eine Komplikation nach Verletzung (Bruch, Zerrung, Stauchung) von Gliedmaßen. Häufig ist der Unterarm und die Hand nach UA Bruch betroffen. Mit einem Mechanismus, der immer noch nicht geklärt ist, kommt es zu Durchblutungsstörung, Hautveränderung und Ödem der Gliedmaße und dadurch zur Atrophie und Dystrophie.
Nicht selten trifft dies nach „zu viel“ an Bewegung im Bereich der Verletzung ein, zB wenn ein Gips drückt, immer wieder abgewickelt werden muss und dadurch ein Bruch nicht wirklich ruhig gestellt ist.
Anfänglich schwillt die betroffene Extremität an und ist außerordentlich schmerzhaft. Dann wird die Haut glänzend und feucht, manchmal auch bläulich, es kann zu vermehrtem Haarwuchs und Hautveränderung kommen. Im Röntgenbild kann eine Verminderung des Kalkgehalts gesehen werden.
Die CRPS wird fließend in verschiedene Stadien eingeteilt. Die Therapie ist außerordentlich aufwendig und umfasst anfänglich neben der Ruhigstellung einen Cocktail verschiedener Medikamente, deren einzelne Wirkungen sich potenzieren.
Problematisch bleibt die späte Diagnose.
Wenn die CRPS erst in späteren Stadien erkannt wird, verbleiben trotz nun großzügig verordneter Krankengymnastik oft Bewegungseinschränkungen bis hin zu einer Art Mumifizierung.