Ein Artikel der WAZ vom 5.9.16 befasst sich anlässlich des Deutschen Kopfschmerztag mit chronischen Kopfschmerzen. C. Gaul von der deutschen Kopfschmerz- und Migränegesellschaft, unterscheidet „normale“ Kopfschmerzen oder auch Spannungskopfschmerzen von Migraine.
Ersterer ist häufig symmetrisch auf beiden Kopfseiten und eher erträglich, selten sehr stark.
Anders bei Migräne: Sehr starke Schmerzen sind oft vergesellschaftet mit Übelkeit, intensiver Lichtempfindung und nicht selten mit Wahrnehmung von Geräuschen oder Gerüchen. Häufig ist nur eine Kopfseite betroffen und die Attacke kann zwischen 4 und 72 (!) Stunden dauern. Die Attacke kann von einem Flimmerskotom begleitet sein. Das ist eine Einschränkung des Gesichtsfelds. Der Patient hat das Gefühl, als würde sein Blickfeld von außen nach innen immer mehr eingeschränkt, die Rändern werden unscharf und flimmern.
Manche Patienten haben beim erstmaligen Auftreten eines solchen Flimmerskotoms Sorge, einen Schlaganfall zu erleiden.
Bei Kopfschmerz ist eine Eigenbehandlung mit frei erhältlichen Schmerzmitteln (Ibuprofen, Paracetamol, ASS) angeraten. Man kann aber auch abwarten, sich bewegen oder Pfefferminzöl auf die Schläfen reiben.
Bei Migraine sollte Ruhe eingehalten werden, Dunkelheit kann helfen. Es gilt auch Panik zu vermeiden. C. Gaul : „Ein Migräneanfall ist ein Signal des Gehirns, dass es Rückzug und Ruhe braucht“. Frei verkäufliche Schmerzmittel sind nicht hilfreich. Spezielle Schmerzmittel (sog. Triptane) sollten nicht ohne ärztliche Untersuchung und Verordnung eingenommen werden.
Außerdem sollte auf Auslöser geachtet werden: Rotwein, Käse, Joghurt, Kaffee, Cola, Schokolade sind als Übeltäter bekannt.
Aus meiner Erfahrung gibt es auch einen Anteil von Patienten, bei denen der Migräneanfall durch die Halswirbelsäule ausgelöst wird, Orthopäden nennen das zervikale Migräne.
In diesem Fall können chirotherapeutische Maßnahmen in Verbindung mit Injektionen und Krankengymnastik in der akuten Phase helfen. Auch Akupunktur hat seine Berechtigung.
Mittelfristig ist Muskeltraining zur Stabilisierung des Schultergürtels wichtig.