Eine gefährliche Komplikation nach Zerrung, Prellung, Knochenbruch usw., also nach Verletzung einer Extremität, am häufigsten des Unterschenkels.
An Armen und Beinen befinden sich verschiedene Muskelgruppen, die zusammenarbeiten können. Solche Muskelgruppen sind von einer derben Hülle (Faszie) umschlossen und bilden eine eigenständige Einheit, das Kompartement. Am Unterschenkel gibt es derer 4. Durch die Verletzung sickert Blut in das Gewebe und füllen das Kompartement. Das dramatische daran ist, dass sich dadurch der Muskel sehr langsam selbst zerquetscht.
Erste Zeichen für ein KS ist ein steinharter Muskelstrang an der verletzten Extremität, oft mit zeitlicher Verzögerung zur Verletzung. Manchmal ist das Hautempfinden gestört. Die Diagnose kann durch Druckmessung erfolgen (dabei wird ein Sonde in das verletzte Gewebe gestochen, mit der die Messung wiederholt durchgeführt werden kann), auch ein Kernspintomogramm (mit etwas geringerer Genauigkeit auch eine Ultraschalluntersuchung) kann das prall mit Blut gefüllte Gewebe zeigen.
Im Zweifelsfall muss die Diagnose trotzdem gestellt werden, um Schlimmeres zu vermeiden.
Der Patient wird unverzüglich stationär eingewiesen, damit das Kompartement in Narkose aufgeschlitzt werden kann, um den Druck im Gewebe zu vermindern. Die offene Wunde wird einige Tage steril verbunden und später wieder zusammengenäht. Wird ein KS nicht erkannt, droht schlimmstenfalls die Amputation.

Kompartement Syndrom (KS)
17. Februar 2014