Informelles

Kobra, Krähe, Hund,…

15. Januar 2018

Ich rede von Yoga und nicht von Tieren. Yoga ist nachweislich gesund, es stärkt und entspannt die Muskeln, es fördert die Beweglichkeit und Durchblutung des Körpers, es kann gegen Rückenschmerzen, Gelenkschmerzen, hohen Blutdruck, Migräne und Depressionen helfen. Die Bewegungsabläufe regen den Stoffwechsel an, stärken das Immunsystem und entspannen das Nervensystem.
Darum ist es medizinisch gut, dass allein in Deutschland ca. 3 Millionen Menschen Yoga betreiben.
Es gibt aber auch eine Kehrseite der Medaille. Wir Ärzte spüren den Yoga Boom, denn es gibt yogabedingte Verletzungen, teils mit eigenem Namen.
So wie die meisten von uns den Begriff Tennis Ellenbogen oder auch Skidaumen schon einmal gehört haben, muss man sich nun an Begriffe wie „Lotus-Neuropathie“ gewöhnen. 
Durch zu langes Verharren in dieser Sitzposition kann es zu Nervenschäden kommen.
Generell sind die Schwachstellen des Körpers betroffen: Rücken, Nacken, Schultern, Handgelenke oder Knie. Es kann zu Meniskusverletzungen kommen. 
Am häufigsten betreffen Verletzungen den flexiblen Teil des Bewegungssystems: Bänder, Sehnen, Muskeln oder Kapseln.
Ursache ist, dass oft nicht erkannt wird, wie extrem fordernd  einige Übungen sein können. 
Auch sind nicht alle Übungen für jedes Alter geeignet, insbesondere nicht, wenn man in höherem Alter in Yogaübungen einsteigt und nicht seit Jahren daran gewöhnt ist. 
Viele wollen zu schnell zu viel.
Entscheidend ist ein guter Lehrer, der ein sanftes Aufwärmprogramm durchführt und auf das richtige Körpergefühl achtet.
Es geht darum was einem selbst gut tut und nicht, ob man mit anderen mithalten kann.

 

aus Gesundheit aktuell, UKV, 4/2017