Informelles

Hüft- und Leistenschmerz im Sport

21. März 2016

Gleich mehrere medizinische Zeitschriften widmen sich in den letzten Monaten diesem Thema.
Leistenschmerz ist ein Leitsymptom der Laufsportarten. Die Schwierigkeit der Diagnose liegt in der Zuordnung zu einer anatomischen Struktur. Zeigt sich das Hüftgelenk (es liegt in der Leiste!) im Röntgenbild verschlissen oder lässt sich im Ultraschall ein Erguss nachweisen, ist es für den Arzt einfach. Diese Fälle machen aber nur etwa 10% aus. Wesentlich häufiger ist ein mittelalter Sportler ohne eine Veränderung der Hüfte. Hier gilt es Weichteilpathologien zu erfassen und Bewegungsabläufe zu analysieren. Muskuläre Ursachen (Glutaeus, Piriformis, Adduktoren, Hamstrings) sind bei Beinlängendifferenzen und Beckenschiefständen asymetrisch und oft verkürzt. Auch die Wirbelsäule kann Schmerzen in der Leiste erzeugen. Neben den klassischen diagnostischen Verfahren wie Röntgen und Ultraschall kann hier ein MRT zur Beurteilung des Hüftgelenks von Nutzen sein.
Auch ungewohnte Untersuchungen wie Laufbandanalysen oder 3 dimensionale Wirbelsäulenvermessung (auch in Bewegung) werden eingesetzt.
Ist die Ursache gefunden, kann die Wiederherstellung einer ausgeglichenen Statik hilfreich sein. Zur Behandlung von komplexen Muskel- und Sehnenverletzungen reicht die Bandbreite von Steroidinjektionen über therapeutische Ultraschalbehandlung bis hin zur Akupunktur, Lasertherapie und getriggerter Stoßwellentherapie.