Oft werden Gangstörung älterer Menschen als „Alterserscheinung“ abgetan.
Aber sie sind nicht selten Folge von Erkrankungen, teils durch den verschlissenen Bewegungsapparat (insbesondere die tragenden Gelenke und die Wirbelsäule), was Arthrose genannt wird, teils durch neurologische Erkrankungen.
Deshalb ist die Befragung des Patienten wichtig.
Seit wann besteht die Symptomatik?
In welcher Alltagssituation stört die Gangunsicherheit besonders?
Ist neben dem Gehen auch der Übergang vom Sitzen zum Stehen und umgekehrt betroffen?
Gab es bei Stürzen vorher Bewusstseinstrübungen?
Erfolgen Stürze in bestimmte Richtungen?
Danach sollte auch nicht nur der Bewegungsapparat mit Funktionsprüfung der Gelenke, sondern auch neurologisch untersucht werden.
Dafür wird das Gangbild geprüft.
Liegt eine Abweichung üblicher Motorik vor?
Sind Bewegungen überschießend?
Wo befindet sich der Schwerpunkt des Patienten beim Aufstehen und Gehen?
Sind Drehbewegungen möglich? Ist Vorwärts- und Rückwärtsgehen möglich?
Auch Reflexe sollten geprüft werden.
Ein Blick in die Augen des Patienten beim Gehen kann Hinweise auf zentrale Störungen (Hirnstörungen) geben.
Geriatrie Report Dez.2018 / Jg.13 / Nr.4