Informelles

Fußballprofis und Demenz

20. Januar 2020

In Erinnerung an Dieter „Pitter“ Danzberg

 

F. Mackey, Universität Glasgow, hat in einer rückblickenden Studie die Daten von 7676 ehemaligen schottischen Fußballspielern untersucht und mit einer Kontrollgruppe (23028 Personen) verglichen.
Grundlage ist die Frage, ob sich das Kopfballspielen im Laufe einer Karriere auf das Gehirn auswirken kann.
Man geht davon aus, dass ein Fußballspieler bis zu 12 x pro Spiel köpft. Obwohl ein Kopfball kein harter Schlag ist, stellt er doch ein Trauma dar, das zumindest vorerst symtomlos bleibt.
Aber sind Kopfbälle auch auf lange Sicht betrachtet symptomlos?

Ergebnis: Berufsfußballer haben ein 3 x höheres Risiko an einer neurodegenerativen Erkrankung zu sterben. Die Wahrscheinlichkeit zum Todeszeitpunkt an Alzheimer zu leiden ist sogar 5  x höher als in der Normalbevölkerung! Die Verordnung von Medikamenten gegen Demenz ist in der Gruppe der Fußballer wesentlich höher. 
Torhüter bilden eine Ausnahme (sie köpfen auch wesentlich weniger).
Es gibt aber auch eine gute Seite: Die Wahrscheinlichkeit an einer tödlichen Herzerkrankung oder einer tödlichen Lungenerkrankung zu erkranken ist geringer.
Zusammengefasst übersteigt der gesundheitliche Nutzer des Fußballspiels sein Risiko.

 

 

aus Medical Tribune Nr. 42 , 54. Jhg. , 22.11.19