Informelles

Erfrierungen

21. Januar 2019

„Temperaturen um den Gefrierpunkt in Kombination mit windigen Verhältnissen führen häufig zu lokalen Erfrierungen“ berichtet Prof. Dr. J. Scherr, Mannschafts- und Olympiaarzt des DSV ( Deutscher Ski Verband). Betroffene sind meist die Akren (die Körperteile des Menschen, die am weitesten vom Rumpf entfernt sind), also Finger und Zehen, aber auch Nase, Kinn, Wangen und Ohren.
Durch den Kältereiz ziehen sich die Blutgefäße zusammen, was zu einer verminderten Blutzufuhr führt. Vereinzelt kann es dazu führen, dass die Durchblutung völlig unterbrochen wird. Finger färben sich dann wachsweiß. Das nennt mann Raynaut Phänomen.
Jetzt wird es gefährlich, denn das Gewebswasser kann gefrieren und die sich bildenden Eiskristalle schädigen das Gewebe.
Wichtig: Schneesportler sollten sich sofort darauf hinweisen, wenn sie weiße Flecken im Gesicht anderer entdecken, denn die betroffenen Areale werden schnell gefühllos.
Als Sofortmaßnahme sollte zügig wie möglich eine warme, windgeschützte Umgebung gesucht werden. Die gefährdeten Hautpartien werden warmgehalten, und mit Bekleidung abgedeckt, Einengungen sofort lockern, damit die Durchblutung erleichtert wird. 
Bilden sich nach einiger Zeit Blasen, ist die Erfrierung 2. gradig und muss ärztlich behandelt werden.

 

 

aus DSV aktiv, Ski&Sportmagazin 01/2019