Mit diesem Thema befasst sich ein von M.Brendler verfasster Artikel der FAZ 8.4.17
Seit Jahren bedienen sich Mediziner bildgebender Verfahren. Immer neue apparative Untersuchungen erzeugen eine gewaltige Flutwelle von Informationen, die den Arzt bei der Auswertung überfordern können.
Einige dieser Verfahren sind bereits heute lediglich Daten, die von C (zu hoffentlich richtigen) Bildern zusammen gesetzt werden. Es sind Versuche im Gange, die Auswertung dieser Bilder auch C zu überlassen, zumal richtig programmierte Maschinen auf den ersten Blick Ärzten aus Fleisch und Blut überlegen scheinen.
Radiologen (R) fühlen sich davon herausgefordert. Das Herstellen von „Bildern“ und deren Auswertung ist ihre Berufsdefinition.
Gelänge es mit Maschinen die selbe Arbeit , vielleicht besser, zu erledigen, wäre der R arbeitslos.
Es gibt erste ernst zunehmende Stimmen, die fordern, die Ausbildung von R nicht mehr fortzusetzen.
So wie ein Mensch heute keinen C im Schach mehr schlagen kann, gibt es heute bereits Programme, die in der Erkennung des schwarzen Hautkrebs überlegen sind. Dasselbe gilt für die Programme, die EKGs auswerten.
Noch sind aber die Fehler der C in der Radiologie zu groß. C können noch nicht ethnologische Unterschiede erfassen (Die Leber von Asiaten wachsen mehr in die Mitte des Körpers, was ein C fehlinterpretiert). Es gibt reichlich weitere Beispiele, was C völlig in die Irre geführt hat.
Der Schlüssel für den Erfolg in der Zukunft liegt darin, dass diese Programme aus ihren Fehlern lernen, sie also lernfähig sind. Sie tun nichts anderes als wir Menschen. C sind aber wesentlich effizienter und halten mit der Datenmenge der neuen Untersuchungsverfahren Schritt, während der Mensch zunehmend überfordert wird. Während der R von Morgens bis Abends Mammographien auswertet, irgendwann müde werden muss und unkonzentriert, kennt die Maschine kennt keine Müdigkeit.
Während also viels dafür spricht, dass in absehbarer Zeit die C eine wichtige Rolle in der Befundung von bildgebenden Verfahren einnehmen werden, bleibt vorerst 2 Argumente, die gegen C und für den Mensch als Arzt spricht:
Am Ende muss jemand verantwortlich für die Diagnose sein. Und mitfühlend….

Doktor Computer / Wäre ein Computer (C) der bessere Arzt?
9. April 2018