Informelles

Das Schmerzgedächnis

29. Dezember 2013

Rückenschmerzpatienten bewegen sich anders. Oft wegen der Schmerzen, manchmal aber auch aus Angst vor dem Schmerz, man nennt es „schmerzvermeidend“. Diese Angst erzeugt einen Teufelskreis: falsche Haltung verursacht Muskelverspannung, Muskelverspannung erzeugt Schmerz, Schmerz erzeugt Angst, Angst erzeugt falsche Haltung usw.
In einer durch das Universitätsspital Lausanne durchgeführten Studie konnte nachgewiesen werden, dass durch diesen Kreis ein Schmerzgedächnis erzeugt wird, das in der Lage ist, einen leichten Schmerz getriggert zu empfinden, dh. bereits durch einen leichten Schmerz läuft bei dem Patienten eine wesentlich stärkere Schmerzempfindung ab.
Es ist bei chronischen Schmerzen deshalb manchmal unumgänglich, dieses Schmerzgedächnis auch medikamentös zu behandeln. Dazu werden Psychopharmaka eingesetzt. Damit sich der Patient nicht missverstanden fühlt, nicht ernst genommen oder in die Schublade „Psycho“ gesteckt, muss diese Vorgehensweise genau erklärt werden.