Diese Übergewichtigkeit ist nicht das sichtbares Fett an Hüfte, Bauch und Po.
Es ist das Fett zwischen den Eingeweiden, das viszerale Fett (vF), das die Organe umgibt. Die Forschung befasst sich in den letzten Jahren vermehrt mit diesem unsichtbaren Fett und wird zunehmend besorgter.
Das vF gibt Botenstoffe ab, die den Blutdruck erhöhen, den Zuckerstoffwechsel stören und Entzündungsvorgänge im Körper fördern.
VF erhöht das Risiko für für chronische Erkrankungen, für Herzerkrankungen und Demenz und ist entscheidend für die Entwicklung des Diabetes Typ 2.
Das Heimtückische: Die Betroffenen ahnen nichts, ihr BMI (Body Mass Index) ist in Ordnung.
Erst ein MRT macht das vF sichtbar. In der Kernspinaufnahme (Spiegelartikel Nr. 21) ist der Unterschied erkennbar. Der schlankere Mann hat viel mehr vF als der Übergewichtige.
In den USA werden solche Untersuchungen für Patienten mit auffälligen Blutfettwerten bereits angeboten.
Es geht aber auch einfacher. Schon ein Maßband reicht. Grund zur Beunruhigung gibt es ab einer Taille von 94 cm bei Männern und 80 cm bei Frauen.
Mit Medikamenten kann man dem vF nicht zu Leibe rücken.
Studien belegen, dass es eigentlich nur mit körperlicher Aktivität geht. Besonders effizient ist aerober Ausdauersport.
Nahegelegt wird deshalb in der Woche 2-3 Stunden Sport zu treiben. Zügiges Gehen oder Joggen reichen. Oder man intensiviert das Training und darf dafür den Zeitaufwad etwas herunterschrauben.
Natürlich sollte auch die Ernährung verändert werden. Der Zuckeranteil muss kleiner werden, denn Zucker wird zum großen Teil in Fett umgewandelt. Also Finger weg von Limonaden, Fruchtsäften und Süßigkeiten .
Der Spiegel Nr. 21/ 18.5.2019