Die Schulter funktioniert wie eine große Angel.
Man stelle sich einen riesigen Fisch vor, der aus dem Wasser gezogen werden soll.
Eine Hand fixiert die Angel am Bauch, die andere Hand hebt die Angelrute hoch.
So arbeitet eine Gruppe von Muskeln in der Schulter als „Heranzieher“ (HZ) des Oberarms (er entspricht der Angelrute) und ein großer Muskel greift von oben auf den Oberarm und ist der „Hochheber“ (HH). Die HZ greifen wie eine Manschette um den Oberarmkopf und können ihn auch in der Schulterpfanne rotieren. Sie werden deshalb auch Rotatorenmanschette (RM) genannt. Der HH ist der Muskulus deltoideus.
Die meisten Schulterprobleme und Schmerzen werden von der RM verursacht. Die Sehnen der RM verlaufen innerhalb der Schulter durch eine Art „Kanal“. Es kommt vor, dass durch Verschleiß gebildete Knochennasen den Kanal verengen, aber oft ist dieser Kanal auch nur verkippt, so dass die Sehne „um die Ecke“ laufen und mechanisch überlastet werden. Verkippen kann der Kanal, wenn die Schultergürtelmuskulatur schwach geworden ist und die Schultern (noch vorne) hängen. Es entsteht eine Enge, die Impingement genannt wird. Häufig muss dann operiert – und der Kanal vergrößert werden.
Dann folgt ein wichtiger Teil der Therapie von Schulterschmerzen : Muskeltraining zur Kräftigung der Schultergürtelmuskulatur. Manchmal kann mit Training alleine die Operation vermieden werden.

Angel
22. November 2013