Manche Patienten werden durch Rückenschmerzen regelrecht aus den Angeln gehoben, rechnen mit dem Schlimmsten, andere bleiben positiv und können mit Ihrer Einstellung den Verlauf einer Erkrankung beeinflussen.
Bei ca 35-40% aller Rückenschmerzpatienten sind die Schmerzen von Dauer. M. Hasenbring, Ruhr Universität Bochum, hat sich mit der Frage beschäftigt, welchen Einfluss die Schmerzverarbeitung auf die Entstehung eines chronischen Schmerz hat und hat bereits vor Jahren ein Model entwickelt, bei dem Patienten in 4 Risikogruppen eingeteilt werden.
Gruppe 1 : reagiert ängstlich
Ist grundängstlich, vermutet eine schwere Erkrankung, vermeidet Schmerz unter allen Umständen. Folge: Inaktivität Muskelschwäche, was die Schmerzen eher verstärkt.
Gruppe 2: unterdrückt Schmerz
Sagt sich selbst „stell Dich nicht so an“ zwingt sich zum Durchhalten, vermeidet entspannungsfördernde Pausen, führt insgesamt zu Schmerzverstärkung.
Gruppe 3: bleibt positiv gestimmt
Lenkt sich ab, „alles wird gut“ versucht aber nicht sich zu schonen, Schmerzverstärkung möglich
Gruppe 4: reagiert flexibel
Finden Balance zwischen Belastung und Entlastung, machen Pausen, aber meiden Bewegung und Belastung nicht. Geringe Chance auf Chronifizierung.
Wirtschaftsmagazin für den Orthopäden Nr. 4 / 2020